Fußbodenheizung richtig spülen (Tipps) | Wie oft durchspülen?

Eine im Boden verbaute Fußbodenheizung ist in der Regel ein in sich geschlossenes System. So läuft hier auch nach dem Verlegen das einmal eingefüllte Wasser über Jahre hinweg in einer Runde durch die Rohrleitungen, die den Heizkessel z.B. für Pellets oder bzw. Gas und Öl durchlaufen.

Dennoch kann es mit der Zeit zu diversen Verschmutzungen der Leitungen und des Wassers kommen, sodass auch die Heizleistung mit den Jahren abnehmen kann.

Daher ist es wichtig, um die Heizkosten weiter so gering wie möglich zu halten, die Fußbodenheizung ab und anzuspülen, die Rohre zu reinigen und eventuell neu zu befüllen. Im folgenden Artikel wird Ihnen einmal genauer erklärt, wie oft ein Spülen notwendig ist und wie Sie hierbei richtig vorgehen.

Die ersten Schritte

Wenn Sie der Meinung sind, dass sich in der Bodenheizung mit großer Wahrscheinlichkeit kleinere Verunreinigungen befinden, die gelöst und herausgespült werden sollen, dann handelt es sich hierbei um ein relativ einfaches Verfahren, das dem Entlüften der Fußbodenheizung ähnelt. An der Heizungsanlage der Fußbodenheizung selbst erfolgt dann das Spülen gemäß der weiteren Anleitung.

Dazu müssen Sie den Rück- und Vorlauf als Erstes schließen. Dann müssen sie die einzelnen Heizkreise über die Ventile am Rücklaufverteiler der Heizanlage ebenfalls alle schließen und diese zudrehen.

An den Absperrhahn, der sich an einem Anschluss am Vorlaufverteiler befindet, wird der eine Wasserschlauch angeschlossen und am anderen Ende mit einem Wasserhahn verbunden. Am Rücklaufverteiler befindet sich ebenfalls ein Wasserhahn, an den der zweite Wasserschlauch angeschlossen wird. Das Ende dieses Schlauchs müssen Sie in einen großen Auffangbehälter oder direkt in einen Abfluss legen.

Im Video zu sehen – so oft wird die Fußbodenheizung richtig gespült

Im Video können Sie sich anhand der Erklärung noch einmal genau anschauen, welche Schritte für das Spülen der Rohre wichtig sind, um einer Verschlammung vorzubeugen und wie Sie hierbei idealerweise vorgehen. Halten Sie sich an die Anleitung, können Sie das Spülen regelmäßig oft genug durchführen.

Am Ende des Spülvorgangs ist es richtig, das System auch zu entlüften. Denn durch das Ablassen des Wassers während der Entschlammung muss neues Wasser nachgefüllt werden. Hierin kann jedoch Luft enthalten sein, die die Zirkulation des warmen Wassers später stört und die Heizung so nicht ihre volle Effizienz erlangen kann.

Den Wasserhahn öffnen

Als nächsten Schritt müssen Sie nun den Wasserhahn sowie den ersten Heizkreis öffnen. Der Aufbau und der Stellantrieb sind bei allen Heizungsanlagen ähnlich angebracht. Hierdurch wird Druck in der Anlage erzeugt und eventuelle Verschmutzungen in Form von Schlamm aus den Rohren gespült.

Sobald hier wieder klares Wasser austritt, ist die Rohreinigung beendet und der Hahn am Abfluss wird wieder geschlossen, sodass sich das Rohr im entsprechenden Heizkreis wieder mit genügend Wasser füllen kann.

Einen Heizkreis nach dem anderen müssen Sie so auf diese Weise reinigen und spülen. Für das Spülen von stärkeren Verschmutzungen können Sie auch einen Spülkompressor am Schlauch anschließen. Einen Kompressor können Sie für geringe Kosten im Fachhandel tageweise mieten, wenn Sie einen solchen nicht zur Verfügung haben.

Vorher wird bei diesem Verfahren in der Regel etwa zwei bis vier Wochen vor dem eigentlichen Spülen ein Mittel aus Chemie eingefüllt, damit sich Verhärtungen und stärkerer Schmutz schon vorher lösen können.

Für einen solchen größeren Spülvorgang sollten Sie jedoch einen Fachmann um Rat fragen, der mit seinen Erfahrungen besser helfen kann. Die Kosten für die Entschlammung und Wartung einer Fußbodenheizung liegen hier bei einem Einfamilienhaus mit etwa 150 qm bei einem Preis zwischen 700,00 und 2.500,00 Euro.

Letzter Schritt

Wurden alle Heizkreise der Fußbodenheizung auf die beschriebene Art gespült und wieder geschlossen, werden beide Schläuche wieder entfernt. Erst dann öffnen Sie auch den Vor- und Rücklauf wieder. Bevor Sie die Bodenheizung wieder in Betrieb nehmen ist es nun noch wichtig, alle Einstellungen nochmals genau zu prüfen.

Diese sollten genau den Einstellungen entsprechen, die vor dem Spülen gegeben waren. Können Sie Raumthermostat und Thermostat an der Heizung elektrisch einstellen, bleibt diese einfach bestehen. Keine Sorge, nach dem Spülen der Fußbodenheizung benötigt diese eine Dauer, um wieder auf normale Betriebstemperatur zu kommen, das eingefüllte Wasser muss erst wieder aufheizen.

Wichtig ist, dass Sie nach dem Durchspülen beim anschließenden Befüllen mit Wasser auf den richtigen Druck achten. Diese darf während des Füllens und auch beim Schließen der Ventile 2,5 bar auf keinen Fall überschreiten, die Druckluft sollte mit einem Flowmeter geprüft werden, sonst kommt es im schlimmsten Fall zu einer Schädigung der Heizungsanlage.

Wasserrohr DurchflussWorauf ansonsten noch unbedingt zu achten ist

Sie können alte Heizkörper entfernen und nachrüsten oder eine neue Fußbodenheizung verlegen, die auf den Estrich und unter Fliesen, Parkett oder Laminat gelegt wird. Wenn Sie die Fußbodenheizung dann richtig neu befüllen, benötigen Sie die VDI-Norm 2035.

Weicht die Härte des Wassers dieser Norm ab, müssen Sie eventuell auf Zusätze setzen, die das Wasser in der Anlage weicher machen und eine eventuelle Steinbildung oder Korrosion verhindern können. Wenn Sie hierüber nicht Bescheid wissen, können Sie einem Forum mit Erfahrungen nachfragen, hier wird Ihnen weitergeholfen.

Wie oft und womit Sie die Heizanlage danach reinigen müssen, hängt auch von dieser Norm ab. Mit einem Durchflussmesser, einem Gerät, das Sie im Fachhandel für geringe Kosten leihen können, können Sie messen, wie gut das Wasser auch nach einem Jahr noch durch die Rohre läuft oder ob Sie oft reinigen und die Entschlammung durchführen müssen.

Fazit: Nur das jährliche Spülen und Entschlammen selber durchführen

Damit die Heizungsanlage und die Bodenheizung lange halten und immer die gewünschte Wärme abgeben, ohne hierbei zu hohe Kosten zu verursachen, ist es wichtig, die Anlage regelmäßig zu spülen und die Rohre zu reinigen.

Diese einfache Wartung können Sie jederzeit, idealerweise jährlich vor der neuen Heizsaison durchführen und benötigen hierfür keinen Fachmann, wenn Sie den oben beschriebenen Schritten genau folgen.

Wurde die Anlage jedoch über mehrere Jahre nicht gewartet und ist hier eine größere Maßnahme zur Entschlammung der Rohre notwendig, dann sollten Sie nein sagen zum selbst reinigen und sich besser an einen Fachbetrieb mit Erfahrungen wenden und die Reinigung richtig durchführt.

 

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