Wie tief darf man bei Fußbodenheizung bohren? | Estrich
Eine Fußbodenheizung ist eine komfortable Möglichkeit, Ihre eigenen vier Wände effizient zu heizen und die benötigte Wärme des Hauses über Leitungen unterhalb der Fliesen und des Parketts zu gewinnen.
Wie tief Sie eine Bodenheizung verlegen müssen, ist nicht willkürlich. Es gelten feste Maße und Regeln, die Sie einhalten müssen, damit Sie Ihre Heizkörper unterhalb des Fußbodens ideal nutzen können und mit deren Hilfe Sie später wissen, wie tief Sie in Ihren Boden bohren können, ohne die Heizung zu beschädigen.
Diese Regeln möchten wir Ihnen in folgendem Artikel ausführlich vorstellen.
Die Fußbodenheizung – und der Boden will hoch hinaus
Einen großen Denkfehler, den viele Haus- bzw. Wohnungsbesitzer begehen, falls Sie sich eine Fußbodenheizung einbauen lassen, ist die Tatsache, dass Sie den hierfür benötigten Platz unterschätzen.
Installieren Sie eine Bodenheizung in Ihrem Wohnraum, wird der Fußboden höher gelegt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf den Teppichboden bzw. das Laminat, sondern gleichsam auf die Installation von Türen bzw. Sockelleisten.
Wird diese Tatsache zu einem späteren Zeitpunkt vergessen, könnte es sein, dass Sie bei Ausbesserungen von Fließen bzw. Parkett aus Versehen Ihre Heizung beschädigen.
Der Einbau einer Fußbodenheizung in Neubauten ist kein Problem, da die Höhe des Fußbodens und die Höhe der Türen, Fenster und Sockel direkt auf die Bodenheizung abgestimmt werden kann.
In Altbauten, die modernisiert werden sollen, ist der Aufbau bzw. das Nachrüsten der Räumlichkeiten mit einer Fußbodenheizung hingegen nicht derart einfach.
Es müssen wesentlich mehr Faktoren berücksichtigt werden, um in Folge des Einbaus keine ungleichmäßigen bzw. zu hohen Bodenelemente zu bekommen.
Die Höhe einer Fußbodenheizung – darf ich tief bohren?
Die Aufbauhöhe einer Fußbodenheizung über dem Estrich schwankt stark, beträgt im Durchschnitt allerdings ca. neun Zentimeter. Sie setzt sich aus drei Elementen zusammen, die übereinander geschichtet in den Boden eingebettet werden.
Hierbei handelt es sich um den Estrich, der die unterste Schicht bildet, die Heizungsrohre sowie die Trittschall- und Wärmedämmung an oberster Stelle.
Da die Trittschall- und Wärmedämmung nur ca. drei Zentimeter dick sein darf, liegt die erlaubte Bohrtiefe regulär ebenfalls in diesem Rahmen. Ein eventuelles Durchbohren dieser Tiefe kann die Heizungsrohre schädigen und Ihnen auf diese Weise hohe Kosten für eine notwendige Ausbesserung einbringen.
Nur an ausgewählten Stellen lässt es sich bis zum Estrich hinunter bohren, falls Sie wissen, dass an den entsprechenden Punkten keine Heizungsrohre verlaufen.
Spezielle Vorsicht ist bei elektrisch arbeitenden Fußbodenheizungen geboten, da die durchschnittliche Aufbauhöhe geringer ist als bei warm wasserbetriebenen Heizungen.
Sie sollten sich deshalb darauf einstellen, dass der Fußboden oberhalb einer elektrisch betriebenen Heizung nur von einem Fachmann aufgebohrt wird.
Sollte ich oberhalb einer Fußbodenheizung bohren? – Ein Video
Grundsätzlich sollten Sie Bohrungen in Böden, unter denen eine Fußbodenheizung verläuft, lieber dem Fachmann überlassen. Kommt es nach dem Verlegen und späterem Anbohren von darüber liegenden Fliesen bzw. Laminat doch zu Beschädigungen, helfen Ihnen Videos auf Youtube bei der Sanierung.
Beiträge wie „Fußbodenheizung beschädigt? So reparieren Sie …“ zeigen Ihnen, wie Sie defekte Leitungen der Bodenheizung bzw. andere Schäden effektiv beheben können.
Nur so oberflächlich wie möglich bohren!
Egal, ob Sie eine Fußbodenheizung mit Thermostat (bzw. Raumthermostat) und Stellantrieb oder eine elektrisch arbeitende Fußbodenheizung verwenden – eine eventuell nötige Bohrung in den darüber befindlichen Fußbodenbelag darf keinesfalls zu tief ausfallen.
Sind Sie sich unsicher hinsichtlich der möglichen Bohrtiefe, sollten Sie auf jeden Fall einen Fachmann hinzuziehen, bevor Sie Ihr Vorhaben in die Tat umsetzen.
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