Fußbodenheizung angebohrt: Was nun? | Heizung reparieren
Wer Besitzer/in eines Fußbodenheizkörpers ist, der muss bei Heimarbeiten Acht geben. Gerade wenn Bodenarbeiten an den Fliesen, dem Laminat, dem Parkett oder gar dem Estrich gemacht werden müssen, ist es schnell passiert, dass die Fußbodenheizung beschädigt wird.
Besonders ärgerlich ist es, falls die Heizung angebohrt wurde. Was Sie in einem solchen Fall tun und besser nicht tun sollten, dies wollen wir Ihnen im nachfolgenden Beitrag erläutern.
Die Fußbodenheizung wurde angebohrt? Wie reagiere ich?
Haben Sie aus Versehen die Fußbodenheizkörper angebohrt, sollten Sie Ruhe bewahren. Hektik und überhastete Handlungen sorgen für einen noch größeren Schaden, als vorhanden ist.
Ist ein derartiger Fall aufgetreten, sollten Sie zunächst das Wasser des Heizsystems abstellen, um das Eindringen der Flüssigkeit in den Bodenbelag und den Estrich zu unterbinden.
Im Anschluss können Sie versuchen, die undichte Stelle mithilfe eines kleinen Meißels und einem kleinen Hammer freizulegen. Je nach Größe des Defektes sollte die Breite der freigelegten Stelle ca. fünf Zentimeter rechts und links vom Rohr betragen und 30 Zentimeter lang sein.
Vom eigenständigen Reparieren des Rohrschadens raten Experten ab, da hierdurch leicht neue Schäden am Rohr, dem Estrich bzw. dem Bodenbelag entstehen können. Stattdessen sollten Sie nun den Fachmann, das heißt den Installateur, hinzuziehen. Dieser wird die Leckage mithilfe einer Klemmringverschraubung flicken bzw. das beschädigte Rohr austauschen.
Handelt es sich bei der Leitung Ihrer Fußbodenheizung um Kupferrohre, können diese gegebenenfalls auch gelötet werden. Im Anschluss an die Reparatur wird die betroffene Stelle mit PVC-Folie abgedichtet und Sie können den Estrich und den Bodenbelag neu verlegen.
Prävention – wie tief sollte eine Fußbodenheizung liegen?
Um das Anbohren der Fußbodenheizung von vornherein zu unterbinden, empfiehlt es sich, diese nicht zu dicht unter dem Bodenbelag zu installieren. Expertenrechnungen gehen von einer notwendigen Estrichschicht von mindestens vier bis sieben Zentimetern aus, je nachdem, wie der Raum selbst beschaffen ist.
Die Estrichschicht sollte die Heizungsrohre vollständig umschließen. Im sogenannten „Nasssystem“ sollten Sie also mindestens mit einer Höhe von sechseinhalb bis neun Zentimetern für den Fußbodenheizkörper rechnen.
Eine Beispielrechnung für den Aufbau einer Fußbodenheizung geht von einer Trittschall- und Wärmedämmung von ca. drei Zentimetern, der Heizungsrohrstärke von 1,6 Zentimetern und einem Estrich von viereinhalb Zentimetern Dicke aus.
Video: Wie kann ich die Fußbodenheizung reparieren?
Handelt es sich bei der Leckage Ihrer Bodenheizung um einen kleinen Defekt und Sie sind handwerklich talentiert, können Sie den Heizkörper auch selbst reparieren. Anregungen hierfür finden sich bei YouTube.
Das Video „Fußbodenheizung beschädigt?“ beispielsweise erläutert Ihnen in einer Bildabfolge schrittweise, welches Material Sie benötigen und welche Vorgehensweise bei der Instandsetzung der Fußbodenheizung sinnvoll sind.
Was für Materialien Sie nutzen können, um elektrisch betriebene Fußbodenheizungen zu reparieren, wird in diesem Beitrag nicht erläutert.
Angebohrte Bodenheizung gleich hohe Kosten?
Haben Sie Ihre Fußbodenheizung angebohrt, sollten Sie auf jeden Fall höhere Kosten einkalkulieren, denn oftmals muss nicht nur die Heizung, sondern auch der Aufbau derselben (z. B. der Stellantrieb bzw. das Thermostat oder Raumthermostat) ausgebessert werden.
Sie müssen Ihr Heizsystem selbst zwar nicht einstellen bzw. nachrüsten, aber allein um die defekte Stelle effektiv bearbeiten zu können, bedarf es des Aufstemmens des Bodens und einer lokalen Ausbesserung des Estrichs. Besser ist es, es gar nicht erst zu einem derartigen Schaden kommen zu lassen.
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