Wasser von Heizung ablassen (Anleitung) | Heizkörper entleeren

Soll ein Heizkörper in einer Heizungsanlage ausgetauscht werden, es steht eine Sanierung der Anlage bevor oder es herrscht ein zu hoher Druck im Heizungssystem, dann müssen Sie diese unter Umständen entleeren.

Wie das Warmwasser idealerweise abgelassen wird und was hierbei zu beachten ist, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Vorbereitung

Bevor Sie einen einzelnen Heizkörper abbauen können oder die Flüssigkeit ablassen und den Druck im Heizungssystem senken wollen, müssen Sie den Heizkessel abschalten.

Für die Arbeit sollte das durchlaufende Wasser nicht heiß, sondern kalt sein. Auch der Strom der Anlage sollte mit dem Leistungsschalter abgeschaltet oder die Sicherung geschlossen werden. Da jede Heizungsanlage anders konzipiert ist, sollten Sie auf jeden Fall die Hinweise des Herstellers zur Abschaltung beachten.

Als nächsten Schritt müssen Sie die Wasserzufuhr zum Befüllen der Heizungsanlage schließen. Denn diese wird regelmäßig mit Wasser aus der Leitung versorgt. Hier gibt es einen Hahn, der geschlossen werden muss.

Sicherung Sicherungskasten Elektronik Strom

Bevor Sie den Heizkörper abbauen, sollten Sie den Strom abschalten.

Den Wasserstand senken

Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind und Sie den Heizkörper demontieren und danach austauschen und wechseln können, müssen Sie den Wasserdruck über das Ablassventil der Heizung senken.

Hierzu wird als erstes der Wasserstand in der Heizungsanlage geprüft und dann das Wasser aus der gesamten Anlage, nicht nur aus dem einzelnen Heizkörper, den es zu tauschen gilt, komplett abgelassen.

In der Regel sitzt der Ablasshahn mit dem Ventil an einer tieferen Stelle in der Nähe des Heizkessels. Hierbei müssen sie vorsichtig arbeiten, denn wenn Sie das Ablassventil zum Ablassen öffnen, kommt das Wasser mit hohem Druck aus dem Heizkessel.

Daher muss vor dem Öffnen ein herkömmlicher Wasserschlauch, wie er auch im Garten für die Bewässerung genutzt wird, angeschlossen werden. Mit diesem können Sie das Wasser in einen Kanal oder durch das Kellerfenster nach draußen in einen Abfluss ableiten.

Wichtig ist, dass Sie und die Umgebung mit der austretenden Flüssigkeit nicht in Verbindung kommen. Denn diese ist durch einen langen Verbleib in der Heizungsanlage verunreinigt. Durch Abrieb im Inneren der Heizkörper und anderen Partikeln enthält das abgelassene Wasser zudem viele Schadstoffe.

Daher sollten Sie selbst den direkten Kontakt mit dem austretenden Wasser vermeiden. Spritzer auf dem Boden rund um die Anlage, zu denen es immer kommen kann, können Sie durch Unterlegung von alten Lappen oder Handtüchern vermeiden. Diese sollten Sie nach dem Ablassvorgang dann entsorgen.

Je nachdem wie groß die Heizungsanlage ist, befindet sich hierin sehr viel Wasser sowie Luft und es kann zwischen zwei bis drei Stunden dauern, bis das Entleeren der Anlage vollständig abgeschlossen ist.

Heizkörper abbauen, ohne die Heizungsanlage zu entleeren, im Video erklärt

Wie Sie einen Heizkörper entleeren und abbauen können, ohne die gesamte Anlage zu leeren, erfahren Sie in dem folgenden Video. Hier wird das Wasser über die Ablassschraube an der einzelnen Heizung abgelassen und der Heizkörper entnommen, um diesen zu tauschen.

Dies ist eine weitere, einfache Möglichkeit, um Flüssigkeit aus dem Heizkörper, zum Beispiel von Buderus oder Viessmann insgesamt zu entfernen. Diese Ablassschraube wird im übrigen auch geöffnet, wenn die Heizkörper nach dem neuen auffüllen entlüftet werden müssen.

Das Wasser aus dem einzelnen Heizkörper entleeren

Als erstes muss, nachdem der Wasserstand genügend gesenkt wurde, das Thermostat mit Rücklauf am Heizkörper abgedreht werden. Den Rücklauf können Sie zum Beispiel mit einem Sechskant-Schlüssel schließen, dieses sitzt in der Regel direkt hinter dem Wärmeregler.

Um nun das Wasser herauszulassen, wird das Entlüftungsventil geöffnet um den Druck entweichen zu lassen, danach wird das Ventil wieder geschlossen. Hierzu benötigen Sie einen Entlüftungs-Schlüssel, damit kein ausweichendes Wasser auf den Boden tropft, müssen Sie einen Auffangbehälter wie einen Eimer oder eine Schüssel unter das Ventil halten, während Sie dieses öffnen.

Sobald über längere Zeit Wasser aus dem Heizkörper läuft, müssen Sie überprüfen, ob der Wasserstand der gesamten Anlage tatsächlich gesenkt wurde. Ansonsten müssen Sie diesen Schritt nochmals durchführen, bevor Sie den Heizkörper abschrauben und entnehmen können.

Das Rücklaufventil und den Vorlauf abschrauben

Um den Heizkörper versetzen zu können, müssen Sie das Rücklaufventil nun ganz abschrauben. Achten Sie darauf, dass Sie auch hierbei wieder Restwasser ablassen, das mit einer Schüssel oder einem Eimer auffangen sollten. Für das Abschrauben ist es sinnvoll, eine Wasserpumpenzange oder einen Gabelschlüssel zu nutzen.

Danach wird der Vorlauf der Heizung mit dem Gabelschlüssel oder einer Rohrzange abgeschraubt.

Heizkörper abmontieren

Nach diesen Vorarbeiten können Sie nun den alten Heizkörper ohne weiteres abmontieren. Hierzu werden alle Schrauben gelöst und die Heizung von der Wand genommen. Achten Sie bei dieser Arbeit darauf, den Heizkörper gerade zu halten, da sich immer noch Restwasser im Inneren befindet, das wieder auf den Boden tropft.

Kommen Sie selbst mit diesem Schmutzwasser auch nicht in direkte Verbindung. Nachdem der Abbau des alten Gerätes nun abgeschlossen ist, kann ein neues Gerät eingebaut werden. Vielleicht musste der Heizkörper auch nur aufgrund einer Renovierung entfernt werden und wird später wieder eingefügt.

Wasser wieder einlassen

Wenn der Kreislauf der Heizungsanlage durch die Neumontage des vorab entnommenen Heizkörpers wieder geschlossen ist, kann die Wasserzufuhr wieder aufgedreht und neues Wasser in die komplette Anlage eingelassen werden.

Hierbei müssen Sie unbedingt auf die richtige Höhe für das eingefüllte Wasserbett achten, der durch den Druckmesser angegeben wird. Eventuell müssen Sie hier nachjustieren und mehr Wasser zugegeben oder Wasser ablassen und den Heizkörper während dem Füllen mit der Flüssigkeit gleichzeitig entlüften, um den Druck auf den richtigen Wert zu senken.

Im Winter ein Problem – einfrieren der Leitung

Wenn Sie im Winter nicht alle Räume heizen, dann kann dies zu einem Problem werden, denn das Wasser kann in den Wasserleitungen bei Minustemperaturen vereisen. Gerade, wenn Sie im Winter nicht zu Hause sind, dann sollten sie die Heizung dennoch auf einer geringen Temperatur laufen lassen.

Erste Anzeichen von einer eingefrorenen Leitung sehen Sie daran, dass kein Wasser mehr aus der Leitung kommt oder Radiatoren sich nicht mehr aufheizen. Um hier sicher zu gehen, dass ein eventueller Schaden von der Versicherung übernommen wird, sollten Sie in einem solchen Fall immer eine Fachfirma beauftragen, die sich Ihre Heizungsanlage von Vaillant, Wolf oder Truma genauer anschaut und den Schaden durch ablassendes Wassers und wiederbefüllen behebt.

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