Wasser in Heizung nachfüllen (Anleitung) | Heizkörper befüllen

Eine regelmäßige Pflege und Wartung der Heizung ist wichtig, um sie über viele Jahre im Betrieb zu erhalten. Der richtige Wasserdruck sorgt für eine zuverlässige Leistung Ihrer Heizung.

Ist der Druck zu niedrig, sinkt die Leistung, der Heizkörper bleibt kalt und dies wiederum verursacht auf Dauer höhere Kosten und einen höheren Energieverbrauch.

Die einzelnen Themen rund um das Einfüllen von Wasser in die Heizung finden Sie in folgendem Inhaltsverzeichnis.

Das müssen Sie beachten

Im folgenden Video erfahren Sie, wie das Nachfüllen des Wassers in der Heizanlage richtig durchgeführt wird.

Diese Vorgehensweise ist allgemein gehalten und gilt für alle Hersteller, wie etwa Vaillant, Junkers, Alde, Weishaupt, Viessmann, Buderus, Brötje oder Wolf. Zu beachten gilt, ob Ihre Heizung mit Leitungswasser oder gar aufbereitetem Wasser gefüllt werden muss.

Zunächst wird der Wasserdruck auf der Anlage abgelesen. Moderne Geräte verfügen über eine digitale Anzeige, ältere besitzen ein sogenanntes Manometer, an dem sich der Druck ablesen lässt. Wie hoch der Wasserdruck für Ihre Heizungsanlage sein soll, steht in der Anleitung des Herstellers.

Viele Heizungen sind mit einem Schlauch zum Befüllen verbunden. Ältere Modelle besitzen lediglich den Schlauch, der die Heizung mit dem Trinkwassersystem verbindet. Dieses System ist laut VDI Bestimmungen nicht mehr zulässig, da Trinkwasser und Heizungswasser voneinander getrennt sein sollen.

Sollte Ihre Heizung noch nicht über einen modernen Wasseranschluss verfügen, können Sie einen Systemtrenner einbauen, der Trinkwasser und Heizungswasser voneinander trennt.

Das Befüllen der Anlage ist keine Zauberei.

Video über Wasser nachfüllen in Heizung

Die richtige Vorgehensweise beim Befüllen mit Trinkwasseranschluss
Nachdem Sie sich vergewissert haben, wie viel Bar der Druck auf Ihrer Gastherme betragen muss, drehen Sie die Wasserzufuhr am Schlauch so lange auf, bis der gewünschte Wasserdruck erreicht ist. Denken Sie anschließend daran denken, das Ventil wieder abzudrehen!

Die richtige Vorgehensweise beim Auffüllen mit aufbereitetem Wasser
Wird Ihre Gastherme mit aufbereitetem Wasser betrieben, ist eine Vorgehensweise beim Auffüllen des Wassers etwas anders.

Wird aufbereitetes Wasser benötigt, müssen Sie zunächst im Handbuch des Herstellers überprüfen, ob Ihre Gas-Therme mit enthärtetem oder entsalztem Wasser arbeitet.

Thermen, die mit aufbereitetem Wasser arbeiten, besitzen eine Kartusche, welche das erforderliche Wasser enthält. Um dieHeizung zu füllen, müssen die Ventile, welche die Kartusche mit dem Heizungskreislauf verbinden, komplett geöffnet werden. Ist der richtige Wasserdruck erreicht, denken Sie auch hier daran, alle Ventile wieder zu schließen.

Was es beim Befüllen noch zu beachten gibt

Der Druckbehälter, auch Ausdehnungsgefäß oder Ausgleichsbehälter genannt, sorgt dafür, das unterschiedliche Volumen des Wassers bei unterschiedlicher Temperatur auszugleichen. Ist dieses beschädigt, muss es unbedingt neu angeschafft werden, da ein zu hohes Wasservolumen innerhalb kürzester Zeit Ihre Gastherme und den Rücklauf-Anschluss beschädigen wird.

Wenn Sie schon einmal dabei sind, Ihre Gastherme mit dem benötigten Wasser neu zu befüllen, überprüfen Sie auch, ob die Membran im Ausgleichsbehälter noch intakt ist. Sie sorgt für eine flexible Ausdehnung des Wassers im Inneren des Behälters.

Häufige Fehler beim Füllen der Heizung

Oft liegen die Fehler in den kleinen Details. Der wohl häufigste Fehler ist der, dass das ordnungsgemäße Verschließen der Ventile am Schlauch nach dem Befüllen vergessen wird.

Ein weiterer Fehler liegt darin, dass Sie nicht wissen könnten, wie hoch der Wasserdruck für Ihr Heizungsmodell ist. Vielleicht ist das Handbuch verloren gegangen, Sie finden keine genaueren Informationen oder haben das Haus gerade erst erworben und kennen die Gastherme noch nicht.
Üblicherweise rechnet man mit einem Solldruck von ca. 1,5 Bar für eine Heizung im Keller eines Einfamilienhauses.

Für eine Heizung auf dem Dachboden kann man bei einem Einfamilienhaus von rund 1,0 Bar ausgehen. Im Video wird die genaue Berechnung für Ihre individuelle Heizungsanlage erläutert. Auch dies ist keine Wissenschaft und einfach nachzuvollziehen.

Das Entlüften der Heizkörper

Ein fehlender Wasserdruck ist nicht der einzige Grund dafür, dass eine Heizung oft kalt bleibt. Wenn genug Wasserdruck auf Ihrer Heizung ist, aber der Heizkörper dennoch kalt bleibt, könnte auch ein Zuviel an Luft in der Heizung der Grund dafür sein. Ein sehr eindeutiges Zeichen für Luft im Heizkörper ist ein leises Gluckern im Heizkörper, welches Sie ständig vernehmen können.

Das Entlüften der Heizkörper ist wie das Nachfüllen von Wasser in der Gastherme ein minimaler Aufwand mit maximalem Nutzen.
Im hinteren Teil des Heizkörpers befindet sich das Ventil zum Entlüften. Dazu passt ein Entlüftungsschlüssel, mit dem Sie das Ventil öffnen können. Vor dem Entlüften sollten Sie das Thermostat auf die höchste Stufe einstellen und ein Schälchen bereithalten.

Halten Sie das Schälchen unter das Entlüftungsventil und drehe Sie es mit dem Schlüssel nach links auf. An einem Zischen können Sie hören, dass die Luft entweicht.

Warten Sie, bis Wasser aus dem Ventil heraus läuft. Achtung: Es könnte heiß sein! Lassen Sie den Becher voll laufen, um mit dem Wasser die letzte Luft entweichen zu lassen.

Anschließend müssen Sie das abgeflossene Wasser wieder auffüllen, wie bereits oben beschrieben.

Beim Test nach dem Ablassen der Luft wird die Heizung nahezu automatisch wieder komplett warm.

Heizung Heizungsanlage Temperatur Temperaturanzeige

Werfen Sie auch immer einen Blick auf die Temperaturanzeige Ihrer Heizung.

Frostschutz für Ihre Heizung im Dachgeschoss

Befindet sich Ihre Heizungsanlage im Dachgeschoss, kann sie bei Minusgraden Schaden an Pumpe oder Rücklauf-System nehmen. Dies passiert immer dann, wenn das Wasser im Rücklauf zu kalt wird, sich ausdehnt und Rohre und Schläuche zerstört.

Häufig liegen Heizungsrohre im Dachgeschoss hinter einer Wärmeisolierung. Sensoren messen dann die falsche Raumtemperatur, der Mechanismus der sogenannten Frostschutzstellung (erkennbar an der kleinen Schneeflocke) greift in diesen Fällen oft nicht.

In Ihrem Auto haben Sie sicherlich schon Frostschutzmittel mit Glykol angewendet. Für die meisten geschlossenen Heizungssysteme sind diese jedoch nicht geeignet, da sie eine Wärmespeicherfähigkeit des Wassers verhindern.

Einige Solaranlagen und wenige Gasthermen können unter Umständen mit Glykol vor Frost geschützt werden. Kontaktieren Sie hierzu den Hersteller Ihrer Heizungsanlage.

Sollten Sie eine Heizung in einem über längere Zeit nicht genutzten Gebäude haben, empfiehlt es sich, diese vor dem Winter komplett zu entleeren.

Fazit

Das Nachfüllen von Wasser in Ihrer Heizung ist notwendig, wenn der Wasserdruck zu gering ist. Achten Sie beim Nachfüllen auf Herstellerangaben und befolgen Sie die Videoanleitung.

Wenn Sie den optimalen Wasserdruck halten und zudem Ihre Heizkörper regelmäßig entlüften, werden diese ohne Energieverlust immer gleichmäßig warm.

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