Feuer im Garten erlaubt oder verboten? | Feuerschale vs. Lagerfeuer

Wenn man an einem schönen Sommerabend gemeinsam beisammen sitzt möchte man gerne eine gemütliche Atmosphäre erzeugen. Und was strahlt mehr Gemütlichkeit aus als ein Lagerfeuer. Doch Vorsicht, wenn Sie jetzt einfach ein Feuer im Garten entzünden, können Sie sich schnell eine Menge Ärger einhandeln.

So ist es überhaupt nicht unwahrscheinlich, das Ihnen die Rechtslage einen Strich durch den gemütlichen Abend macht. So unterliegen auch private Lagerfeuer sehr strengen Regelungen oder sind in manchen Landkreisen sogar ganz verboten. Von dem abenteuerlichen Flair eines Conan Exiles bleibt da wenig übrig.

Als Alternative käme da die Feuerschale in Frage. Doch ist die Feuerschale tatsächlich eine Alternative und was muss man dabei beachten? Schließlich möchte man nicht, wie bei den Sims eine Feuerbrunst auslösen.

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Bevor Sie ein Lagerfeuer im Garten machen, sollten Sie unbedingt prüfen ob es erlaubt oder verboten ist.

Die Rechtslage bei einem Lagerfeuer im Garten ist verwirrend

Bevor man ein Lagerfeuer entzündet, sollten Sie sich über die Rechtslage informieren, ob dies überhaupt erlaubt ist. Leider ist es so, das in Deutschland jedes Bundesland seine eigenes Gesetz aufstellen darf, wo und wann das Feuer machen erlaubt ist. Und diese Freiheit wird auch ausgekostet. Das heißt, das die Rechtslage in Bayern eine andere ist als etwa in NRW und in Thüringen gibt es wieder andere Vorgaben als in Niedersachsen.

Gänzlich verwirrend wird es, wenn man weiß, das die einzelnen Landkreise eigene Verordnungen, was den Brandschutz angeht, erlassen können. Das kann zu durchaus kuriosen regionalen Situationen führen.

So ist es durchaus möglich, dass das Entzünden eines Lagerfeuers in einem Landkreis in Brandenburg erlaubt ist. In der Nachbargemeinde, nur wenige Kilometer weiter, jedoch strikt untersagt wird.

Wieder andere Gemeinden begrenzen den Zeitraum, wann man Lagerfeuer machen darf, auf den Frühjahr und Herbst zum Verbrennen von Bauschnitt. Verbieten es jedoch in den restlichen Monaten. In anderen Landkreisen dürfen Baumschnitte in bestimmten Zeiträumen verbrannt werden.

Werden die Vorgaben verletzt, kann es sehr schnell sehr teuer werden. So können für ungenehmigte Lagerfeuer bis zu 5.000 Euro Strafe fällig werden. Ganz zu schweigen von eventuellen Folgekosten für entstandene Schäden.

Im Zweifelsfall sollten Sie daher nur nach Rückfrage beim Ordnungsamt, der Feuerwehr, der Polizei oder der örtlichen Verwaltung ein Feuer entzünden. Diese können verlässlich sagen, ob ein Lagerfeuer möglich ist.

Die Schweiz ist das deutlich liberaler. Hier dürfen Sie generell Lagerfeuer entzünden, selbst im Wald. Außer es handelt sich um ein Naturschutzgebiet oder es ist eine Waldbrandstufe ausgerufen.

Feuerschale oder Lagerfeuer – das ist die Frage

Bei der Frage ob man ein Lagerfeuer anzünden darf spielen viele Faktoren eine Rolle. Dabei ist es nebensächlich, ob man das Feuer als Lagerfeuer oder in einer Feuerschale anzünden will. Der Gesetzgeber macht hier kaum Unterschiede und wertet beide Varianten als offenes Feuer.

Grundsätzlich gilt, das ein Lagerfeuer erlaubt sein kann, wenn es einen Durchmesser von höchstens einem Meter besitzt. Es muss außerdem mindestens 100 Meter von einem Wald, 50 Meter von brennbaren Flüssigkeiten und 5 Meter von Gebäuden entfernt sein. Um Ärger mit dem Nachbarschaftsrecht zu vermeiden, dürfen Nachbarn nicht durch Qualm oder Geruch belästigt werden.

Im Wald ist ein Feuer anzünden generell verboten, außer es gibt speziell dafür vorgesehene und ausgeschilderte Plätze. Eine Ausnahme stellt Bayern dar. Hier dürfen Sie mit der Genehmigung des Waldbesitzers ein Lagerfeuer auch im Wald entzünden. Aber hier können ausgerufene Waldbrandstufen ab Stufe 2 das Entzünden eines Feuers trotzdem untersagen.

In den Innenstädten von Großstädten wie etwa Berlin oder Hamburg kann man die Natur in öffentlichen Parkanlagen oder dem Kleingarten genießen. Wie auch im Wald sind hier Lagerfeuer und Feuer in Feuerschalen verboten. Außer es sind besondere Plätze dafür gekennzeichnet.

Gerade im Kleingarten wird offenes Feuer, außer auf dem Grill nicht gerne gesehen. Zumal hier auch der Abstand zu anderen Gebäuden nicht eingehalten werden kann und Nachbar durch Geruch und Qualm ziemlich sicher belästigt werden.

Die Feuerschale hat dann doch ein paar Vorteile

Während für ein Lagerfeuer in der Regel eine Genehmigung benötigt, benötigen Sie diese für Feuerschalen nicht. Solange man sich an die oben definierten Bestimmungen hält, können Sie jederzeit ein Feuer in der Feuerschale entzünden.

Ein weiterer Vorteil ist, das man die Feuerschale oder die Feuertonne auch auf der Terrasse entzünden darf. Noch besser wäre aber ein spezieller Ofen für die Terrasse. Manche Hersteller bieten dafür entsprechenden Aufsätze für ihre Feuerschalen an.

Auf dem Balkon sollte man dagegen besser generell auf Feuer verzichten – egal ob Sie die Feuerschale oder die Brenntonne benutzen. Nicht nur das es in den meisten Hausordnungen ohnehin verboten ist, Sie riskieren hier auch die fristlose Kündigung des Mietverhältnis.

Die Brennholzbeschaffung kann ihre Tücken haben

Ist geklärt, das Sie ein Lagerfeuer oder Feuer in der Feuerschale oder einer Feuertonne entzünden dürfen, steht die Brennholzbeschaffung an. Doch auch hier wiehert der Amtsschimmel deutlich hörbar.

So ist es nicht erlaubt einfach in den Wald zu gehen und dort Holz für das Lagerfeuer zu sammeln. Selbst wenn Sie abgestorbene Äste vom Boden aufheben, stellt dies eine Ordnungswidrigkeit dar und wird mit Bußgeldern bis zu 500 Euro bestraft.

Für das Sammeln von Holz im Wald benötigen Sie eine sogenannte Holzsammelkarte, die Sie bei dem zuständigen Forstamt erhalten. Die Kosten unterscheiden sich ein wenig nach Region liegen in der Regel jedoch bei 10 bis 15 Euro.

Am einfachsten ist es natürlich, wenn Sie das benötigte Holz in Baumarkt kaufen. Das hat den Vorteil, das es bereits trocken ist und Sie das Feuer zeitnah entzünden können. Alternativ können Sie das nötige Holz auch im Garten sammeln. Dann muss es jedoch über mehrere Wochen trocknen, bevor Sie es als Brennholz für ein Lagerfeuer nutzen.

Eine Feuerstelle selbst bauen

Wer öfters ein Lagerfeuer im Garten machen will, spielt vielleicht mit dem Gedanken eine Feuerstelle einzurichten. Das folgende Video zeigt, wie man eine sichere Feuerstelle im Garten aufbaut, und das mit nur geringem Aufwand.

Der Vorteil daran ist, dass diese allen Bestimmungen entspricht und sogar an eine Entwässerung für das Wasser nach dem Löschen gedacht wurde. So können Sie immer sagen: Ich habe eine Feuerstelle in meinem Garten, wo ich ein Lagerfeuer machen kann.

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